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L.A. – ALL NIGHT AND DAY

Wir machen eigentlich nie grössere Reisen wenn gerade Schulferien in Deutschland oder der Schweiz sind. Daher sind wir auch sehr selten während des Hochsommers unterwegs und nutzen die Zeit davor oder danach. Dieses Jahr wussten wir bereits, dass über den Sommer hinweg eine lange „Durststrecke“ vor uns liegt und wir uns im Frühjahr etwas Aussergewöhliches und Intensives gönnen wollten. Allerdings hatten wir aus verschiedenen Gründen nur ein Zeitfenster von gut einer Woche zur Verfügung. Egal! Alles steht und fällt mit einer gescheiten Planung und den richtigen Menschen. Und wo kann man viel in kürzester Zeit erleben? Natürlich in der City of Angels. Schliesslich war unser letzter Besuch bereits einige Jahre her und wir sehnten uns beide nach ein paar Cali Vibes. Die effektive Reisedauer, um von A nach B zu kommen, war auch nicht zu lang, da meine reizende Begleitung Frau K. vergleichsweise günstige Direktflüge gefunden hatte.
Ich hatte kurz zuvor bereits Kontakt mit einigen Freunden und jenen, die es im Nachhinein werden sollten, aufgenommen, um schon das eine oder andere Date zu vereinbaren. Unter Anderem wollte ich mir schon immer einmal das Studio und die Galerie von Kelly Gravel alias RISK ROCK live anschauen. Risk ist quasi der Vater des Westcoast Graffiti und ein Rolemodel, wie man Hobby, Leidenschaft, Lebensstil und Business vereinen kann, ohne sich zu prostituieren und seinen Idealen treu bleibt. Wir folgten uns schon recht lange gegenseitig auf Instagram und ich schrieb ihn einfach an, ob es die Möglichkeit für einen kurzen Studiobesuch gäbe. Die Antwort folgte prompt und zwar mit einer Einladung zum BBQ am Abend unserer Anreise. Da wir dieses aber zeitlich leider nicht schafften, mussten wir unseren Besuch auf seinem Anwesen in Thousand Oaks (ca 40min ausserhalb von LA) um einen Tag verschieben. Nach einem kurzen Abstecher zum Skatebowl in Venice Beach ging es am nächsten Mittag direkt zu RISKY, wo auch sich auch RIME von den MSKs sich schon seit einigen Wochen in seinem Motorhome für eine Weile niedergelassen hatte. Risky entpuppte sich als supernetter Homie und führte uns mit seinem Buddy und Mitarbeiter Nathan durch sein Reich. Unverkennbar das 3m hohe RISK Tag aus Beton direkt am Pool. Dahinter das offene Atelier, eine Metallwerkstatt, ein Musikstudio, eine Druckwerkstatt, eine Rahmenmanufaktur, sehr viele Palmen, sehr schöne Fahrzeuge, Enten und sein Rottweiler (welcher jeden Gast daran hindern möchte, wieder zu gehen). Wir wurden direkt zum Lunch eingeladen und machten uns danach gemeinsam auf den Weg zur COMPOUND CONTEMPORARY GALLERY – seiner zweigeschössigen Galerie ca. 5min vom Studio in Thousand Oaks entfernt, wo wir eine private Tour bekamen. Welch unglaubliches Sammelsurium an Artworks, Skulpturen, Fotografien und Relikten (u.a. eine Menge Fotos von seinen vielen Kooperationen mit den Rolling Stones)! Dazu dieser bärtige Mitfünfziger, der eine Story nach der anderen zum Besten gibt und man sich fühlt, wie in einer Hollywood-Dokumentation.
Zurück im Studio war Rime bereits dabei, eine Leinwand zu bemalen und auch Risky startete direkt mit einem neuen Artwork. Ich hatte kurz das Gefühl, dass es langsam Zeit ist, wieder die Kurve zu kratzen, doch Rime fragte direkt: Hey Boogie! What about you? Why arent you painting? Let`s have a little graffiti jam! Led Zeppelin-Sound im Hintergrund, Räucherstäbchen- und Lackgeruch in der Luft, herrliche Temperaturen und ein Studio wie im Traum….ich konnte jetzt nicht einfach gehen. Zumal meine Frau mir genau dies mit den Worten: Sei jetzt nicht so deutsch und nimm diese Gastfreundschaft an! Go with the Flow! bestätigte. Also: Fliessen lassen! Dies war im Nachhinein betrachtet die beste Entscheidung, die ich treffen konnte, denn wir gingen tatsächlich in Riskys Universum – beseelt von Rimes Art Teacher-Manier für drei Tage in Thousand Oaks fest. Am Ende produzierte ich nicht nur eine Leinwand, welche einige Wochen später auf einer Show in Riskys Gallerie ausgestellt wurde. Nein man überredete mich auch noch, zwei exklusive Prints mit COMPOUND EDITIONS zu produzieren. Sogar der Homie Revok kam am letzten Tag noch auf ein Bierchen vorbei und wir hatten eine unglaublich gute Zeit.
Diese 3 Tage waren im Nachgang betrachtet so unfassbar wertvoll und inspirierend für mich, dass ich mich einfach nur bedanken kann, mit so offenen Armen empfangen worden zu sein. Ich habe vor allem diesen „Druck“ abgelegt, den ich manchmal hatte, wenn ich mit großen Namen zusammengearbeitet habe. Ich habe nicht nur zugehört, sondern wurde auch gehört und ich habe mich 100% respektiert gefühlt.


Nach zwei Nächten im SURF RIDERS in Malibu, Natur, Sonne und gutem Essen ging es dann nach Koreatown, wo das LINE Hotel auf uns wartete. Das Hotel, in dem wir auch zu unserer Hochzeitsreise bereits genächtigt hatten und welches uns damals wirklich geflasht hatte. Leider sind die letzten 10 Jahre aber auch nicht spurlos an dieser Einrichtung vorbei gezogen und man hat scheinbar seitdem nicht wirklich viel investiert. Für 2 Nächte war es aber okay, denn am Abend stand ein Besuch bei meinem alten Homie NYCHOS an, der mich in sein Studio in DTLA eingeladen hatte und mir seine Hood zeigte…direkt am Freightyard (dem Depot für Güterzüge) gelegen. Ein Spaziergang war also unumgänglich und wir beschlossen, am nächsten Abend ein Eisen ins Rennen zu schicken. Dazu fehlte allerdings noch ein Spielkamerad: Mein erster und wahrscheinlich bester Freund in Los Angeles Ryan aka YANOE! Wir kennen uns seit mittlerweile mehr als 10 Jahren, er war schon einige Male bei mir in der Schweiz und wir haben während meiner letzen Besuche auch schon einige Wände in LA gemeinsam verschönert. Ryan lebt mit seiner Familie in Los Feliz – einem sehr angenehmen und famlienfreundlichen Viertel von Los Angeles. Er und seine Frau bestanden darauf, ein paar Nächte bei ihnen zu bleiben und das war im Nachhinein auch eine wahnsinnig gute Entscheidung, da wir uns einfach verstehen.
So wurde es unter keinen Umständen langweilig aber auch nicht stressig, denn alles, was wir angingen und erlebten, war einfach gut für den Moment. Wir haben unseren Train lackiert (wenn auch der erste fast fertig plötzlich losfuhr und wir einen zweiten machen mussten), NYCHOS lud uns auf eine morgendliche Wanderung in die Hollywood Hills mit anschliessendem Frühstück ein, zeigte uns South Central, der Homie ATLAS von den MSKs organisierte uns eine Wand in East Los Angeles und letztendlich ging es auch noch einmal nachts an den Highway, denn unser gemeinsamer Freund ZOUEH, mit dem ich bereits in Lima/Peru unterwegs war und der mittlerweile gemeinsam mit YANOE schwer im Mural Business unterwegs ist, wollte auch noch eine kleine Action mit uns machen.


Aber da waren ja noch unsere Freunde DABS & MYLA, die auch gerade in LA weilten und denen wir dringendst noch ein High5 geben mussten. Also: Dinner im schönen Highland Park vereinbart und ab dafür! Am selben Tag poppte die nächste Nachricht auf: TRISTAN EATON – Graffiti-/Grafik-/Streetart-Legende aus Los Angeles schrieb: „Boogie! Are you in town? Let`s meet at my studio!“. Ooooukay! Also noch schnell bei Tris vorbei, um festzustellen, dass man sich zwar bis dato nur „online“ kannte – sich aber wahnsinnig gut zu verstehen scheint und beim nächsten Besuch dringend was zusammen machen sollte. Mit einer Menge Geschenke und neuen Friends sollte dann aber auch erstmal eine kleine Graffiti- und Connectionpause eingelegt werden, obwohl ich zu gern noch Casey von THE SEVENTH LETTER, OG SLICK oder ESTEVAN ORIOL getroffen hätte. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben.
Logischerweise haben meine Frau und ich uns aber nicht davon abbringen lassen, noch ins Museum zu gehen, einige Malls, Shopping- und Design-Hotspots zu erkunden und ein bisschen „auf Tourist“ zu machen.

Los Angeles Du bist mit all Deinen Facetten einfach immer eine Reise wert!