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BACK IN MEXICO CITY

Bei meinem ersten Besuch in Mexico City hatte ich am letzten Tag GERSO kennengelernt, einen unheimlich ruhigen, netten aber umtriebigen lokalen Writer, der nebenbei auch Organisator des Meeting of Styles Mexico ist. Er sprach mich an, dass es wohl einige Probleme für das diesjährige Meeting gäbe und man bis dato noch keinen Dosensponsor für das Event gewinnen konnte. Ich bot ihm an, eine Connection zu MONTANA CANS in Heidelberg/GER herzustellen – konnte allerdings natürlich nichts versprechen. Long Story short: Nach einigen Wochen schrieb mir Gerso, dass es tatsächlich geklappt hat und Montana der Sponsor des MOS Mexico 2023 sein wird. Als kleines Dankeschön lud man mich zum Event im Oktober 2023 nach Mexico City ein. Somit sollte ich also zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres nach CDMX fliegen. Könnte schlimmer laufen.
Allerdings war das Event auf insgesamt 4 Wochen mit mehreren Einzelevents in Mexico City und anderen Städten angesetzt, was ich aber aufgrund von einer bevorstehenden Ausstellung und einigen Jobs einfach nicht machen konnte. Mein maximaler Timeslot waren 10 Tage. Im Nachgang superschade, da die Jungs und Mädels um Gerso wirklich ein wahnsinnig spannendes, intensives aber auch sehr angenehmes Programm auf die Beine gestellt hatten. Natürlich mit jeder Menge Graffiti, aber auch mit Sightseeing, Kultur, gemütlichen Abenden gemeinsam und zwischendurch immer mal wieder ein, zwei Tage, die man zur freien Verfügung nutzen konnte. Und da mein Buddy DATER mir einige Wochen vorher auch gesagt hatte, dass er am Start sei, konnte die Zeit eigentlich nur gut werden, denn mit ihm hatte ich bereits einige internationale Events in der Vergangenheit bestritten und man könnte sich wirklich fast keinen besseren und entspannteren Reisebegleiter vorstellen.
Gerso holte mich gemeinsam mit meinem Buddy PLUS, der mit seiner Freundin RAYKA bereits mehr als 1 Jahr in Mittel-& Südamerika unterwegs war, mitten in der Nacht vom Airport ab und brachten mich erstmal zu ihm nachhause, wo ich meinen Schlafmangel etwas ausgleichen konnte. Am nächsten Tag trudelte nach und nach die gesamte Bande ein. Dater, Rime, Ewok, Trav, Emjay, Greyk, Post, Miedo, Desk und noch einige Mexikaner. Mit zwei Vans ging es nach Yautepec, wo das erste Event im Umfelde eines Fußballstadions stattfinden sollte. Am Abend gab es erst einmal eine Eröffnungsveranstaltung mit Pressekonferenz (die Ewok in ganz souverän in Spanisch meisterte), ein bisschen Kultur, einer Ausstellung und bestem Essen. Schnell merkte ich, dass dies kein gewöhnliches Graffiti-Event ist sondern einen ganz anderen Drive hatte und vor Ort eine andere Wertschätzung bekam. Man gab uns sofort das Gefühl, willkommen zu sein und bewies uns das auch während der darauffolgenden Tage immer wieder aufs Neue. Zum Event in Yautepec bekamen wir jeder verschiedene Wände zugeteilt. Manche allein, manche in Kombination mit anderen Writern und hatten wirklich einen wahnsinnig guten Tag, der mit einem komplett unerwarteten Highlight endete: Gegen 18.00 öffnete sich plötzlich das Haupttor und mehrere hundert Menschen kamen in einer Art Parade – verkleidet mit farbenfrohen Kostümen und traditionellem Sound einmarschiert und verwandelten die Location innerhalb weniger Minuten in eine riesige Party. Ich war ganz schön perplex und einfach nur begeistert.


Am nächsten Tag ging es zurück nach Mexico City, wo man wirklich im unmittelbaren Stadtzentrum 2 große super schön ausgestattete Appartements für uns angemietet hatte, denn hier würden wir die nächsten Tage verbringen. Schnell hatten sich alle aufeinander eingegrooved und wir starteten von unserer Basis die unterschiedlichsten Aktivitäten – meist mit Graffiti verbunden. Einmal gibt es in die BLACK CAT GARAGE – eine ziemlich coole Autowerkstatt, deren komplettes Backyard wir bemalten und man uns – wieder einmal – kulinarisch komplett verwöhnte. Wir entdeckten die EX FABRICA – eine zum Kultur-& Szenetreffpunkt umfunktionierte riesige alte Fabrik mit jeder Menge Restaurants, Bars und einem Graffitishop. AFEKS, der Besitzer des Shops, versorgte uns mit Material und offerierte uns auch auf der Rückseite des Gebäudes eine schöne große und jungfräuliche Wand. Die Wand grenzte allerdings direkt an das Freightyard und dies war komplett eingezäunt. Afeks hatte einen Schlüssel – musst allerdings erstmal mit den Securities sprechen (und ihnen sicherlich etwas zustecken), so dass wir ungestört malen konnten. Nach einer Weile brachte er einen Grill an den Start und plötzlich hatten wir ein Barbecue mit den Securities. Kurz darauf sagte mir Afeks, dass wir auch die Trains malen könnten – ein Zug kostet 20,-Pesos. Das ließ ich mir natürlich nicht zweimal sagen und durfte mir auch ein Modell aussuchen. Da es allerdings recht schnell dunkel wurde, kam der Security-Chef und gab mir mit seiner Taschenlampe für die letzten 20 Minuten Licht. Als Dankeschön forderte er ein Selfie mit mir. Fand ich gut.


Nach einer recht abenteuerlichen Nacht mit Dater, Plus, Parek und Serik inklusive Kontakt mit der Metro Security sollte es zum Abschlussevent in Mexico City gehen. Die Innenwände eines Basketballcourts waren für 6 Artists reserviert und das Lineup hätte derber kaum sein können: Rime, Ewok, Trav, Dater, Kems und ich. Hätte mir das vor einigen Jahren mal jemand gesagt, dass ich irgendwann die Gelegenheit bekäme, mit diesen Heavy Hitters mal eine gemeinsame Wand in Mexico City zu malen: Ich hätte nur gelacht. Zu guter Letzt kam auch der Homie NYCHOS noch vorbei, der allerdings ein paar Trucks draussen auf der Strasse bemalte. Die Wiedersehensfreude war trotzdem riesig. Rundum das Gelände waren all die anderen Jungs und Mädels an vielen Wänden zugange – alle natürlich umlagert von unglaublich vielen Besuchern, Fans und Hangarounds.
Leider hieß es dann am späteren Nachmittag für mich Adios Amigos, denn mein Flieger Richtung Heimat ging. Schweren Herzens verliess ich die Arena und verfolgte den weiteren Verlauf des Meeting of Styles dann aus der Ferne. Die Karawane zog jedenfalls noch weitere zwei Wochen durchs Land, erlebte spektakuläre Momente und trennte sich dann nach dem Grande Finale – dem Fest der Toten.
Das MOS Mexico City war ohne Zweifel eines der intensivsten und besten Graffiti-Events, die ich bis dato besucht habe. Vielen Dank an Gerso und seine Gang für alles, was ihr da auf die Beine gestellt habt.