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THE ZANDVOORT EXPERIENCE

Nun hatte ich zwar für das Alfa Romeo F1 Team das Showcar bemalt, eine Menge Merchandise gestaltet – doch ein Renen live zu verfolgen, blieb mir bis August noch verwährt. Dann kam der große Knall und es hieß: Grosser Preis von Holland – Boogie hast Du Zeit? Man plante scheinbar etwas Grösseres mit mir und so kam in den Wochen vor dem Rennwochenende noch eine Menge Arbeit auf mich zu. Das Marketing im Hause Sauber lief auf Hochtouren und so kam kurzfristig noch eine Kollaboration nach der anderen zustande. Unter anderem durfte ich die Racesuits und Boots für Valtteri Bottas und Zhou Guanyu für das Rennen in Zandvoort gestalten. Ebenso bemalte ich die obligatorische Siegerflasche, designte einen Helm, verschiedene Poster und DER Hersteller für Fahrradbekleidung ASSOS entschied sich, mit mir ein Radtrikot im Design des ArtCars zu machen. Die ganze Palette samt Merchandise-Kollektion sollte dann zum Dutch Grand Prix vorgestellt werden. Mannometer war ich aufgeregt! Das Wochenende stand vor der Türe und am Tag vor der Abreise bekam ich einen traurigen Anruf von Thom – meinem Manager, dass er mit einer derbsten Erkältung flach liegt und mich leider nicht begleiten kann. Da meine bessere Hälfte und zwei gute Freude aber erst am Freitag anreisten – ich aber schon am Dienstag meine ersten Termine in Zandvoort hatte – hieß es: One Man Show. Also hinein ins Vergnügen!

Angekommen am Circuit Park Zandvoort war alles eigentlich noch derber als ich mir vorgestellt hatte. Die Jungs und Mädels vom Alfa Romeo F1 Team hatten wirklich alle Register gezogen und das Motorhome war eher eine Boogie-Show. OMFG! Überall Boogie Merchandise, die Rennanzüge, der Helm, die Poster an den Wänden und auf den Bildschirmen lief das MakingOf-Video in Dauerschleife. Man war ich stolz! Dominique – die Eventmanagerin – bat mich dann direkt, doch kurz mit ihr mitzukommen, da man wohl noch eine kleine Überraschung für mich hätte. Als ich dann direkt am Haupteingang zu den Zuschauertribünen den Glascontainer gebrandet mit Boogie x ARF1 Team sah, in dem das ArtCar stand und der gleichzeitig der Verkaufsstand für das Boogie Merchandise war, war ich wirklich sprachlos. Ist das wirklich passiert???

Im Laufe der nächsten Tage warteten noch einige dieser Überraschungen auf mich. Unter Anderem hatte man zur Promo des neuen Assos Trikots eine kleine Fahrradtour mit Valtteri Bottas und einigen Assos Pro Ridern organisiert. Alles, obwohl ich nich nie zuvor auf einem Rennrad saß. Einzige Bedingung meinerseits: Bitte keine Klicker Pedale, sonst falle ich um!

Am Freitag war es dann endlich soweit und Frau K. als auch Roy und Cassy reisten an und wir konnten uns ins Rennwochenende stürzen. Alles einfach unfassbar, wenn man die Formel 1 entweder aus den 2000ern mit Michael Schumacher und Kay Ebel oder eben aus Drive2Survive kennt. Schon zum ersten Mal den Sound direkt an der Strecke zu hören und zu spüren, war überwältigend.

Doch eine weitere kleine Überraschung hatte man mir noch vorenthalten und diese sollte am Freitag folgen: „Habt Ihr Bock, mal mit in die Box zu kommen? Wir haben gerade noch einen kleinen Timeslot für Euch.“ Der Boxenstop mit Kopfhören, auf dem der Original Funkkontakt zwischen Fahrern und Team läuft, ist das Eine. Das Andere ist, dass die Box als auch die Fahrzeuge für das Rennen in Zandvoort ebenso im Boogie-Look daherkamen, was ich im Vorfeld allerdings nicht wusste. Auf dem Frontwing des C43 prangerte ein fettes ZANDVOORT in Boogie Letters, welches ich irgendwann mal gezeichnet hatte – mir die Leute vom Team aber nicht gesagt hatten, für was sie es benutzen. Ebenso auf den Seitenflächen jeweils die Namen der Fahrer. Selbst bei der Beschriftung der Aussenfläche der Box, ließ es sich das Team nicht nehmen, die Fahrernamen – wie seit Jahren üblich – im offiziellen F1-Font zu halten (so wie alle anderen Teams), sondern man verwendete als erstes Team einfach mal etwas Eigenes…und das noch von mir. Das hat mich schon wirklich umgehauen und regelmässig sprachlos gemacht.

Alles in Allem eine Zeit, die ich wahrscheinlich mein Leben lang nicht vergessen werde. Sicherlich gab es schon hier und da mal eine Graffiti-Kollaboration in der Formel 1, doch ich kann mit Stolz behaupten, dass ich der Erste war, der das „Gesamtpaket“ bekommen hat und damit auch unsere Kultur in diesem riesigen Zirkus etwas sichtbarer geworden ist. Danke für das Vertrauen und den Mut!

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